Klausurwochenende der Nachwuchsakademie

Endlich, am 24. Mai war es wieder so weit. Das Wochenende, auf das sich alle Mitglieder der Nachwuchsakademie ein Jahr lang freuen, stand vor der Tür. Schon am Bahnhof in Erfurt wurde mit Adleraugen nach den bekannten Gesichtern Ausschau gehalten und bereits im Taxi gab es viel zu erzählen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen, während welchem nach und nach alte und neue Bekannte hinzustießen, gab es eine kleine Austauschrunde in den Kohorten, bevor sich „Alte Hasen“ und „Neue Hüpfer“ gemeinsam zum turbulenten Kennenlern-Bingo trafen. Zwar wusste man am Ende doch noch nicht alle Namen (für so etwas gibt es ja zum Glück Schilder), aber wer Linkshänder ist oder im gleichen Monat Geburtstag feiert, war geklärt.
In der großen Runde, nach einem obligatorischen Kaffee, folgten die einführenden Vorträge. Zu Beginn stellte uns Prof. Erika Baum, die Präsidentin der DEGAM, "Player" des Gesundheitssystems und deren Funktion insbesondre für die Allgemeinmedizin vor. Für viele Studenten ein Thema mit welchem man direkt nach dem Studium konfrontiert wird, welches in diesem jedoch nur sehr wenig Raum einnimmt.
Anschließend referierte Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt, über aktuelle Entwicklungen der Digitalisierung in der Patientenversorgung. Zum Abschluss des einführenden Tages stellte uns Prof. Wilhelm Niebling, Vorsitzender der DESAM, noch die neue Weiterbildungsordnung der Allgemeinmedizin vor. Besonders für die in diesem Jahr abschließende Kohorte war das ein sehr aktuelles Thema, zu welchem es noch viele Fragen zu klären gab.
Und schon durften wir uns auf eine weitere hervorragende Mahlzeit freuen, wie immer mit viel Gesprächsbedarf und langem Durchhaltevermögen. Die „Neuen Hüpfer“ machten sich auch sofort danach auf Hauserkundungstour und entdeckten neue Ecken und Winkel, die uns „Alten Hasen“ zum Teil noch gar nicht bekannt waren. Da uns bekanntermaßen ein spannender, aber auch anstrengender Tag mit dem Samstag bevorstand, wurde es dann bei vielen doch nicht sehr spät. Ausnahmen bestätigen jedoch wie gewöhnlich die Regel.
Sehr motiviert starteten viele in den Samstag mit der traditionellen Jogger-Runde in der herrlichen Landschaft, andere begrüßten den Tag mit Yoga und wieder andere krochen erst zum Frühstück aus ihren Betten. Bei wunderschönem Wetter fiel es fast schon schwer rechtzeitig die Kaffeetassen zu verlassen, um pünktlich in den Gruppenräumen zu erscheinen. Jede Kohorte für sich hatte ihren Programmplan. Wir in Kohorte G hatten im letzten Jahr Themen, welche uns besonders interessierten ausgewählt und Vorträge vorbereitet. So gab es bis zur Abfahrt nach Weimar ein straffes Programm aus einem Überblick über Naturheilverfahren und Hausmittel, Interkulturellen Differenzen in der Medizin, einen Bauplan für die Niederlassung und Entspannungstechniken.
Tiefenentspannt konnten wir uns so ganz auf den Ausflug nach Weimar freuen, bei welchem in diesem Jahr ein Besuch im passend zum Jubiläum neu eröffneten Bauhaus-Museum geplant war. Zwischen Geschichte und Zukunft, entdeckten wir die ursprünglichen Einbauküchen und Vorgänger der klassischen Bauhausstühle. Selbstverständlich kam auch das obligatorische Eis bei sommerlichen Temperaturen nicht zu kurz.
Wieder zurück freuten wir uns auf einen geselligen Abend, bei welchem ganz ohne Planung viele verschiedene Aktionen organisiert wurden. Von der Neugründung eines Chores aus der neuen Kohorte bis zu Facharzt-Improvisationstheater war alles dabei.
Am Sonntag fand sich nochmals Zeit für eine kurze Einheit in den Kohorten und schließlich dem Abschluss im großen Plenum. Die Planung des Kongressbesuches im September in Erlangen und diverse andere Termine der Allgemeinmedizin in ganz Deutschland standen genauso auf dem Plan wie die ein oder andere Träne der „ganz Alten Hasen“, die zum letzten Mal als aktive Teilnehmer vor Ort waren.
Und schon war es wieder vorbei. Ein weiteres Wochenende mit vielen interessanten Anregungen, tollen motivierten und motivierenden Menschen und lautem Lachen. Und erneut freuen wir uns jetzt schon auf das Wiedersehen im September beim jährlichen Kongress der DEGAM, dieses Jahr in Erlangen.

 

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Wer schreibt hier

Jule Pavlik
Familiär vorbelastete Medizinstudentin aus Marburg, an der Welt und den Menschen interessiert. Eigentlich bin ich aber ein echtes Landei.

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