Spitzentreffen 2025 in Köln - Momentum für die Allgemeinmedizin
Anderthalb Tage voller Austausch, Debatte, Netzwerken: In diesem Jahr fand das jährliche Spitzentreffen Allgemeinmedizin in Köln statt. Es ist schon etwas Besonderes (und unseres Wissens singulär in der medizinischen Landschaft in Deutschland), dass quasi alle allgemeinmedizinischen Lehrstühle mit ihren Leitungen – teils weit angereist – vertreten sind, um gemeinsam an der Weiterentwicklung des Fachs zu arbeiten.
Breites Themenspektrum
In diesem Jahr wurde erstmalig auch ausführlich berufs- und gesundheitspolitisch diskutiert. Themen am ersten Tag des Treffens waren darüber hinaus die Nachwuchsgewinnung, das Forum Allgemeinmedizin, die neue AG „Universitäre Allgemeinmedizin“ innerhalb der DEGAM sowie Informationen zu Förderanträgen bei der DFG. Eingeladen zu dem Treffen hatten erneut DEGAM, DESAM und die Gesellschaft für Hochschullehre in der Allgemeinmedizin (GHA).
Am zweiten Tag stand ging es zum einen um die „Initiative Deutscher Forschungspraxennetze – DESAM-ForNet“, die in eine neue DEGAM-Kommission überführt wurde. Zum anderen stand der zweite Tag ganz im Zeichen der Politik: Erstmalig waren die beiden Bundesvorsitzenden Prof. Nicola Buhlinger-Göpfahrt und Dr. Markus Beier vom Hausärztinnen- und Hausärzteverband eingeladen. In einer wirklich guten und lebendigen Debatte wurde über die aktuellen gesundheitspolitischen Herausforderungen für die hausärztliche Praxis diskutiert. Es wurde ausgesprochen positiv bewertet, dass sich die Politik endlich (!) für ein verbindliches Primärversorgungsmodell ausspricht.
Momentum für die Allgemeinmedizin
Damit ergibt sich ein echtes Momentum für die Allgemeinmedizin, um mehr Steuerung und Struktur im Gesundheitswesen zu etablieren, indem die Fäden der medizinischen Versorgung in der hausärztlichen Praxis zusammenlaufen. Diese Entwicklung wird von der DEGAM explizit unterstützt und wurde auch Anfang des Jahres in einem eigenen Positionspapier Mehr Qualität durch hausärztliche Steuerung gefordert. Weitere Schwerpunkte, die die Gesundheitspolitik im Koalitionsvertrag ebenfalls setzen möchte, wurden ebenfalls vorgestellt und diskutiert. Klar wurde: Der Druck im System durch die großen Finanzierungslücken bei gleichzeitig zunehmendem Personalmangel ist inzwischen so groß, dass es eine echte Chance auf Veränderung gibt.
An beiden Tagen des Treffens waren großzügige Pause eingeplant, um dem kollegialen Austausch möglichst viel Raum zu geben. Sowohl im offiziellen Programm als auch in den informellen Gesprächen war der Austausch sehr offen und konstruktiv – auch bei Themen, die kontrovers diskutiert wurden. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.
(Quelle: DEGAM https://www.degam.de/nachrichten-detail/lebendiger-und-inspirierender-austausch-beim-spitzentreffen-allgemeinmedizin-2025-in-koeln)
Auf dem Foto sehen Sie Prof. Dr. med. Ferdinand M. Gerlach, MPH, Prof. Dr. med. Martin Scherer, Dr. Irmgard Streitlein-Böhme, Veranstalter des Spitzentreffens.
